Amerika und sein Bier
Wenn man Bier mit Amerika in
Verbindung bringen soll, denkt man unweigerlich an „Budweiser“ und „Light-Beers“
ohne Geschmack“.
Das liegt hauptsächlich daran,
dass Amerika noch vor Jahrzehnten kein wirkliches „Bierland“ war.
In der Vergangenheit waren gerade
einmal ca. 80 Brauereien auf diesem
großen Kontinent verteilt.
In den letzten Jahren hat sich jedoch
auch in den USA einiges getan, was die Bierkultur angeht.
Zuletzt ist ein regelrechter Boom
entstanden, ausgefallene und besondere Biersorten auf den Markt zu bringen.
Zunächst waren es kleine
Hausbrauereien oder „micro breweries“, die vermehrt nach der
Aufhebung des
Heimbrauverbotes in den Vereinigten Staaten (ca. 1978) entstanden.
Sie hatten natürlich noch einen
deutlich geringeren Bierausstoß im Vergleich zu den großen Braukonzernen.
Dennoch hatten Sie ambitionierte
Ziele und haben sich auf die Fahne geschrieben, spezielle und besondere Biere
zu brauen, bei denen die Qualität vor dem reinen Ausstoß steht.
Oft wird dadurch einem uralten,
fast verloren gegangenen Bierstil neues Leben eingehaucht.
Die Entwicklung des
Craft-Bier-Marktes zeigt ein stetiges Wachstum und verdeutlicht somit, dass es
unter Bierliebhabern, ein Verlangen nach ausgefallenen, abwechslungsreichen
Bieren gibt.
„Willkommen im goldenen Zeitalter des Bieres“
Ende
September 2015 hatte die Anzahl der Brauereien in den Vereinigten Staaten die
magische Zahl 4.000 überschritten.
Gerade die Zahl der so genannten
Micro-Brauereien ist exponentiell gestiegen.
Seit 2007 hat sich die Zahl der Betriebe fast verdreifacht.
In den letzten sieben Jahren wurde rein rechnerisch an jedem Werktag in
den Vereinigten Staaten mindestens eine Brauerei eröffnet.
Längst haben die Amerikaner das Bierland Deutschland hinter sich
gelassen mit seinen ca. 1400 Braustätten.
Eine interessante Übersicht zu
den beliebtesten Biersorten nach Region gegliedert, findest Du hier:
Dieses imposante Wachstum verdanken
die Brauereien dem Vorteil, dass Sie sich an bereits bestehenden Biermärkten
weltweit orientieren und lernen können.
Zuerst konnten sie durch die
späte Entwicklung ihrer Industrie von anderen Braunationen wie Deutschland,
Belgien und England lernen und dort gemachte Fehler vermeiden.
Weiterhin zeigen sie sich höchst
innovativ und experimentierfreudig mit Bierstilen aus der ganzen Welt.
Dies gelingt ihnen sogar
besonders gut, was den Medaillenregen bei diversen World Beer Cups der letzten
Jahre zeigt.
Daten und Fakten zu den USA:
Größe des Landes: 9.629.091 km²
Einwohner:
314.167.157
Anzahl Brauereien: ca. 4.000
Bierproduktion in 1000 h: 230.000
Bier pro Kopf Verbrauch: ca. 82 Liter (Jahr)
Zum Vergleich:
ca. 102 Liter (Jahr) in
Deutschland
Weltmeister:
ca. 143 Liter (Jahr) sind die
Tschechen
Biersorten: viele verschiedene Biersorten aus allen
Biernationen vertreten wie z.B. IPA, Stout, belgische Biere, Pils
Interessantes über die USA und Ihre Biermarken
Derzeit sind die amerikanischen
Brauereien Anheuser-Busch (mit den Marken Busch, Budweiser, Michelob) und
Miller die größten Bierproduzenten der Welt und beherrschen den US-Biermarkt.
Braumeister Eberhard Anheuser aus
Bad Kreuznach und sein Schwiegersohn Adolphus Busch aus Mainz-Kastel gründeten
1870 den Stammbetrieb in St.Louis (Missouri).
Im Jahr 2008 erfolgte ein
Übernahmeangebot der belgischen InBev-Gruppe, das die amerikanische
Öffentlichkeit als Angriff auf die nationale Identität wertete.
Nachdem die Belgier das Angebot
jedoch verbessert hatten und bereit waren, den Aktionären 70 US-Dollar pro
Aktie zu zahlen, stimmte der Verwaltungsrat der Übernahme zu.
Der Gesamtkaufpreis entspricht
einem Volumen von rund 52 Milliarden Dollar.
Ich selbst habe unsere Tour 2018
zum Besuch von Anheuser-Busch in St. Louis verwendet und war dieses Jahr zu
Besuch in der bekannten New Glarus Brewing Company in Wisconsin.
Als klassisches
all-day-drinking-beer bevorzuge ich das „Regular Bud“, also bitte nicht die „Bud
light“ Version.
Zum Abend hin darf es dann im
Urlaub aber auch sehr gerne ein „Voodoo Ranger IPA“ (New Belgium Brewing Company, Fort Collins,
CO) oder ein „Sweet Water Hop & Hash“ Easy IPA sein (Sweet Water Brewing
Company, Atlanta, GA).
Generell kann ich jedem Amerika-Besucher
nur ans Herz legen, sich durch zu probieren.
Es lohnt sich!
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